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Gartenrundgang im Juni 2020

Im Garten hat sich dieses Jahr viel getan. Kommt mit auf eine kleine Bilderreise durch unseren Garten:

Hinter dem Haus wuchs der Rasen erst nicht so richtig. Die Bodenanalyse ergab wenige Nährstoffe und vor allem fast keinen Stickstoff. Inzwischen haben wir den Rasen mehrfach gedüngt und er entwickelt sich sehr gut. Außerdem haben wir Beerenbüsche und Obstbäume gesetzt:

Vorne im Gemüsegarten entwickelt sich alles prächtig. Etwas mehr Regen im Frühjahr wäre gut gewesen und ein paar Aussaaten sind nicht aufgegangen. Einige Beete warten darauf, dass ich nach säe. Andere darauf, dass jemand Unkraut jätet. Im Gewächshaus und Tomatenhaus sprießt es schon kräftig. Alles in allem sind wir sehr zufrieden mit allem was wächst und gedeiht. Seit der Rasen vor und hinterm Haus gut wächst haben wir auch genügend Rasenschnitt zum fleißig mulchen.

Der erste Wassermangel 2020 – Gartenrundgang April

Erst wartet man sehnsüchtig auf die ersten warmen Tage und bis man endlich richtig loslegen kann im Garten … und dann das. Ein Turbofrühjahr mit ohne Ende sonnigen Tagen und kaum Regen.

Beim letzten großen Regen am 20.3. war sogar das Regenüberlaufbecken hinterm Haus gefüllt. Aber viel zu schnell war unser „Frosch-Pool“ wieder leer.

Bedingt durch einige unverhofft freie Wochenenden und ein paar Tage Kurzarbeit bedingt durch die Corona-Krise hat sich bei uns in Haus und Garten viel getan.

Und so kommt es, dass wegen einiger Gartenneuzugänge die fleißig gewässert wurden, kaum Regen seit Wochen und irgendeiner kleinen Undichtigkeit in unserem Bewässerungssystem die 3000 L Zisterne hinterm Haus inzwischen leer ist. Naja das gehört zum Aufbau des Gartens wohl dazu.

Das Highlight des Monats war wohl der „Hausbau“. Zum Glück wussten wir vorher nicht was für ein Kraftakt der Aufbau des Gewächshauses wird. Aber dank hilfsbereiter Nachbarn hat schließlich doch alles gut geklappt.

Nun aber zum Hauptteil dieses Artikels: Kommt mit auf einen Rundgang durch unseren Garten.

… Zum Glück haben wir unseren Garten! So kommt Corona bedingt keine Langeweile auf und die Vorfreude auf freie Tage ist groß. Was gibt es schließlich schöneres als sommerliche Tage im eigenen Garten zu genießen!

Tomatenvielfalt

Dieses Jahr waren mein ganzer Stolz insgesamt 16 verschiedene Tomatensorten. Im Garten hatten wir zwei Tomatenhäuser mit jeweils acht großen Tomatenpflanzen unterstützt mit Stangen. Auf dem Balkon hatten wir vier große Tomatenkästen mit jeweils drei Pflanzen und drei weitere große Stangentomaten. Prinzipiell haben wir zwei verschiedene Pflanzen-Typen – kleine Sorten für den Balkonkasten und standardmäßige große Sorten. Für beide möchte ich jeweils mit einer Sortenauflistung beginnen und dann über meine Highlights im Selbsttest berichten. Also nehmt euch genügend Zeit für einen langen und lange vorbereiteten Bericht über meine große Tomatenvielfalt.

Teil 1: Balkon:

Zuerst zu den kleinen Sorten aus den Balkonkästen. Diese bleiben nieder und buschig und müssen kaum angebunden werden. Hier die Sorten:

  • Hearthbraker Vita:

Das Saatgut habe ich vor inzwischen fast 2 Jahren im Internet bestellt und ich würde sagen, es war ein echter Glückgriff. Die Früchte sind relativ klein und herzförmig. Die Pflanze bleibt winzig und wird nur ca. 30 cm hoch. Sie ist daher wirklich ideal für Balkonkästen. Bei der Vorbereitung dieses Artikels musste ich feststellen, dass ich diese Sorte fälschlicherweise immer ausgegeizt habe, das werde ich in Zukunft wohl nicht mehr tun! Die Pflanze trägt im Vergleich zu Größe sehr viele Tomaten. Wegen der Minipflanze ist der Ertrag trotzdem nicht sehr groß. Ohne Auszugeizen wäre dann vielleicht auch der Ertrag noch höher, denn eigentlich soll es eine Buschtomate sein, was bisher aber nicht zu erkennen war.

Geschmacklich sind die Tomaten sehr lecker, leicht säuerlich und lecker aromatisch und reifen schon früh im Jahr, als eine der ersten. Der einzige Nachteil ist, dass ich noch nicht absolut sicher bin, ob das Saatgut samenfest ist, aber ich glaube schon.

  • TomTom Balkontomate:

Das Saatgut kommt aus Mamas Sammlung. Die Pflanze ist extrem buschig, sodass man es mit Ausgeizen erst gar nicht versuchen braucht – hoffnungslos sonst wäre die Pflanze weg. Die Pflanze bleibt kompakt und niedrig und eignet sich daher sehr gut für den Balkonkasten, braucht allerdings genug Platz. Durch die ausgiebige Verzweigung reifen auch an der niedrigen Sorte relativ viele Cocktailtomaten. Die Früchte selbst sind leicht länglich, aromatisch und sehr lecker.

  •  Balkonzauber:

Das Saatgut für diese Sorte habe ich ursprünglich im Supermarkt gekauft. Wie der Name schon verrät, eignet sich diese Sorte gut für Balkonkästen, wird allerdings deutlich höher als die anderen beiden. Daher müssen die Tomaten auf jeden Fall angebunden und abgestützt werden. Dieses Jahr sind die Sorten zu hoch geworden. Vielleicht wäre es besser gewesen die Pflanzen nicht nur auszugeizen, sondern ab einer bestimmten Größe auch den Haupttrieb zu kappen, damit die Pflanzen nicht zu groß und schwer werden. Die Früchte werden etwas größer als die anderen beiden. Geschmacklich sind sie lecker, eher säuerlich und schön aromatisch.

Fazit Balkontomaten:

Alle drei Sorten eigenen sich sehr gut für den Balkon. TomTom ist geschmacklich absolut genial und daher jedes Jahr ein Muss. Auch Hearthbraker ist sehr lecker, herrlich früh dran, lediglich die Größe ist vielleicht ein kleiner Nachteil. Diese beiden Sorten ergänzen sich sehr gut und man kann sie prima in einem Kasten kombinieren. Auch Balkonzauber ist gut, kommt aber nicht ganz an die anderen Beiden heran. Für mich sind die ersten beiden eine ideale Kombination die ich sicherlich nicht das letzte Mal angebaut habe. In den nächsten Jahren mangels Balkon vielleicht nicht, aber danach sicher wieder!

Teil 2 – größere Tomatensorten

In der zweiten Kategorie gibt es nun noch 14 weitere Tomatensorten vorzustellen (eine davon aus dem letzten Jahr). Ich versuche mich etwas kürzer zu fassen. Diese Tomaten werden alle eintriebig gezogen, mit Hilfe einer Stange abgestützt und regelmäßig ausgegeizt. Auch hier gibt es eine Ausnahme: Die sibirische Tomate wird im Gegensatz zu den anderen nicht ca. 2m sondern nur ca. 1 m hoch. Nun meine Auflistung, untergliedert in drei Gruppen nach Größe und Farbe:

Rote Cocktail-Tomaten:

  •  Amish Salad:

Dieses Jahr habe ich einen Setzling dieser Sorte auf der Setzlings-Tauschbörse ergattert. Heraus kam dann eine mittelgroße Cocktailtomate mit roter, leicht rosalicher Färbung. Die Früchte reifen relativ früh, haben mich vom Geschmack nicht ganz überzeugt und waren eher langweilig.

  • Baselbieter Röteli :

Diese Sorte wird von pro specia rara im Schweizer Supermarkt vertrieben. Ich musste natürlich sofort zugreifen und habe dieses Jahr einige Setzlinge selbst gezogen. In diesem schwierigen, feuchten Gartenjahr wirkte die Sorte einigermaßen resistent und diese beiden Pflanzen sahen zumindest besser aus, als viele andere. Die Früchte sind kleine, längliche, rote Cocktailtomaten. Die Früchte schmecken aromatisch, sind lecker und vom Aroma her weder eindeutig süßlich, noch säuerlich, vielleicht ist „fruchtig“ am passendsten. Der Nachteil ist, dass die Früchte leicht aufplatzen wenn man nicht zur rechten Zeit erntet.

  •  Moneymaker:

Das Saatgut stammt ebenfalls aus dem Internet, und die Sorte scheint im Selbsttest sortenbeständig zu sein, das werde ich aber 2017 nochmal genau ansehen. Als Früchte darf man, schon relativ früh, große Cocktailtomaten ernten, die eher weich sind und süßlich aromatisch schmecken. Alles in allem eine sehr gute Sorte.

  • Sibirische Tomate:

Eine kleinwüchsige Sorte (wird nur gut 1m hoch) die ich ebenfalls als Setzling auf der Tauschbörse bekommen habe. Auch spät im Jahr sah die Pflanze noch schön grün aus, selbst als manche anderen schon am welken waren. Laut Angabe auf dem Pflanzetikett soll sie auch besonders resistent sein, das kann ich bisher bestätigen, aber der Balkon ist natürlich auch ein besonders geschützter und nicht unbedingt mit einem normalen Gartenanbau zu vergleichen. Als Früchte reifen eher große, rote Cocktailtomaten heran, die gut schmecken aber auch nichts Ausgefallenes sind. Ich könnte mir vorstellen, diese Sorte gedeiht auch gut unüberdacht im Beet, evtl. sogar ohne Stütze und könnte daher unkomplizierter sein als andere Sorten. Auf dem Balkon ist beides aber nicht das Hauptaugenmerk gewesen, da war es eher schade einen schönen großen Topf mit einer nur relativ kleinen Pflanze zu bepflanzen.

  • Tigrella:

Die Samen stammen aus Mamas Sammlung und die Sorte ist bei uns beiden schon länger beliebt. Als Fürchte darf man leicht orange-rot gestreifte eher große Cocktailtomaten ernten. Im Beet zeigte sie sich dieses Jahr nicht besonders resistent. Geschmacklich sind die Früchte ziemlich lecker und optisch ein schöne Hingucker. In den letzten Jahren immer ein Highlight.

Große, rote Tomaten:

Gerade beim Schreiben fällt mir auf, dass besonders die größeren Sorten ziemlich unter dem verregneten Frühjahr gelitten haben – wenige Blätter, angegammelte Tomaten und insgesamt ein eher jämmerlicher Ertrag. Naja am besten wir schieben dass einfach auf ein viel zu nasses Frühjahr, ein schwieriges Tomatenjahr und vielleicht auch keine ideale Pflege während meiner Masterarbeit.

  •  Ochsenherz:

Eine große, sehr aromatische Fleischtomate, die eine unregelmäßige, herzähnliche Form hat. Die Früchte können sehr groß werden und sind wirklich lecker – besonders für Tomate-Mozzarella ein Hit! Leider ist die Pflanze selbst relativ anfällig und der Ertrag dieses Jahr war nicht gut. Saatgut hatte ich schon aus verschiedenen Quellen, werde aber fürs nächste Jahr nochmal neues kaufen, vielleicht läuft es dann wieder besser. Oder hat jemand gutes zum Tausch im Angebot?

  • Liguria:

Ebenfalls eine große und aromatische Fleischtomate die gut für Salate und Soßen ist. Von den Eigenschaften allgemein sehr ähnlich wie Ochsenherz, allerdings bin ich bei meinem Saatgut nicht hundertprozentig sicher ob da nicht mal was schief gegangen ist – auch da werde ich bei Gelegenheit neues kaufen – zum Tauschen daher leider nicht zu empfehlen.

  • Tresor:

Die Sorte Tresor liefert relativ große, runde Früchte, aber in Sachen Gewicht, kommt sie eindeutig nicht an die der ersten beiden heran. Die Früchte sind eher weich und schmecken süßlich aromatisch. In diesem Jahr wurde die Sorte allerdings von Blattfäule ziemlich heftig erwischt und daher war die Ernte besonders schwach. Die erste Pflanze dieser Sorte hatten wir letztes Jahr aus dem Supermarkt, die Sorte scheint samenfest zu sein.

  • Berner Rose:

Eine große, dunkelrote Fleischtomate. Die letzten Jahre war (zumindest in meiner Erinnerung) recht begeistert von dieser Sorte, aber dieses Jahr so gar nicht – naja vielleicht einfach ein schlechtes Jahr.

  • San Marzano:

Auch hier kam der erste Setzling letztes Jahr aus dem Supermarkt (uns hatten Wind und Sonne die meisten eigenen Setzlinge zerstört). Das selbstgemachte Saatgut hat dieses Jahr ein gutes Ergebnis gezeigt und die Sorte scheint samenfest. Die Früchte selbst sind längliche Flaschentomaten, die man besonders gut zu eigener Tomatensoße verkochen kann und deshalb prima unsere Tomatenvielfalt ergänzt hat.

Bunte Tomatenvielfalt:

Zum Schluss nun noch unsere bunten Sorten, da macht es nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch Sinn viele verschiedene Sorten anzubauen. Ein herrlich bunter Tomatensalat ist einfach etwas besonders schönes! Allerdings bin ich hier noch auf der Suche nach noch vielfältigeren und bunteren Sorten. Zu den bunten Sorten würde ich auch „Tigrella“ zählen, die ich aber oben schon beschrieben habe. Nun die anderen vier.

  • Black Cherry:

Zunäcsht, nochmal ein Setzling aus dem Supermarkt und nochmal eine Sorte von pro specia rara. Die Früchte sind eher große, dunkelrote Cocktailtomaten. Das „black“ aus dem Namen stimmt leider nicht ganz, denn die Früchte werden nur dunkelrot und bei weitem nicht schwarz. Je länger man wartet, desto dunkler wird die Tomate, aber desto weicher wird sie auch, daher am besten nicht zu lange warten mit Ernten. Geschmacklich wirklich lecker und daher sicherlich nicht das letzte Mal von mir ausgesät.

  • Gelbe Birnenförmige:

Schon letztes Jahr habe ich diese Sorte von pro specia rara selbst aus Saatgut gezogen und getestet. Die Früchte selbst sind, wie der Name schon vermuten lässt, gelbe, birnenförmige eher kleine Cocktailtomaten. Der Ertrag war gut. Der Geschmack ist eher süßlich, hat mich aber nicht richtig überzeugt, sodass ich weiter auf der Suche nach einer wundervollen gelben Sorte bin. Fotos aus dem letzten Jahr gibt es leider keine, aber das Internet liefert z.B. hier https://www.prospecierara.ch/de/sortenfinder/ge-1917 oder hier welche http://www.tomaten-atlas.de/sorten/g/184-gelbe-birne

  •  Gelbe Cherry:

Dieses Jahr habe ich dann eine weitere gelbe Sorte von pro specia rara (alle samenfest!) ausprobiert. Die Früchte sind sehr kleine, runde, gelbe Cocktail- oder besser gesagt Kirschtomaten. Teilweise bleiben die Früchte sogar kleiner als Kirschen, aber dafür reifen recht viele Früchte heran, der Ertrag ist also trotzdem gut. Der Geschmack ist ebenfalls prima, es fällt lediglich auf, dass die Tomaten sehr viele Samen und eher wenig Fruchtfleisch enthalten. Meine Schwester war recht begeistert, mir sind die Früchte zu klein und ich werde weiter nach meiner liebsten gelben Sorte suchen.

  • Mala Kithaya:

Bei der Setzlingsbörse im letzten Frühjahr habe ich einen Tomatensetzling mit diesem spannenden Namen mitgenommen. Im Internet kann man nichts über die Sorte finden und so hieß es einfach ausprobieren. Herauskamen eher große, orangene Fleischtomaten. Der Geschmack hat mich nicht ganz überzeugt und der Ertrag war auch nicht groß. Vielleicht lohnt es sich trotzdem nochmal einen Versuch zu wagen, wenn man weiß dass die Früchte nie rot werden; klappt es auch mit dem richtigen Erntezeitpunkt besser und die Früchte werden nicht zu weich, so wie bei mir am Anfang.

 

Meine Tomatenhitliste – ein Fazit aus 2 Jahren Tomatenanbau:

Wenn man nun zwei Jahre lang viele verschiedene Sorten ausprobiert hat und weiß, dass im nächsten Jahr auf der Terrasse nur wenig Platz ist, fragt man sich unweigerlich, welche waren nun am besten. Und vermutlich hat auch mancher von euch diesen Artikel gelesen, um meine Favoriten zu hören. Meine liebsten Sorten an Stangentomaten waren (die Reihenfolge ist keine Wertung, die Mischung macht’s) Baselbieter Röteli (geschmacklich toll, kleine Sorte), Moneymaker (schön früh dran, lecker und nicht zu klein), Tigrella (lecker und sehr hübsch!) und Black Cherry (lecker und immerhin etwas bunt). Mit diesen vier Sorten werde ich es wohl auch 2017 auf der Terrasse versuchen. Dazu kommt dann noch eine neue Sorte, die „grüne Zebra“ von Anni und evtl. neues Saatgut von Liguria oder Ochsenherz (etwas schön Großes muss noch her). So wie ich mich kenne, kommt dann kurz vor Aussaat/Auspflanzen noch mindestens eine weitere, bunte Sorte dazu, die ich irgendwo entdecke und unbedingt testen muss J. (Oder hat gleich jemand von euch noch einen wundervollen Vorschlag?) Wenn wir mehr Platz hätten, wären auch die Sorten Tresor, Berner Rose oder San Marzano mit dabei. Auch die Sibirische, kleinwüchsige würde sich lohen im Beet nochmal ganz ohne Regenschutz getestet zu werden.

Um mein eigenes Saatgut zu machen, gehe ich ganz einfach vor: Die reifen Tomaten werden aufgeschnitten und die Kernchen mit Messer oder kleinem Löffel herausgekratzt. Die Samen werden dann direkt, ganz ohne Behandlung im Wasser, auf einem Küchenkreppe verteilt. Inzwischen achte ich darauf die Samen so zu verteilen, dass die einen guten Abstand für die erste Aussaat haben. Dann ist die meiste Arbeit auch schon getan. Einfach noch beschriften und trocknen lassen. Bevor ich die trockenen Samenpapiere in einer Tüte aufbewahre, zeihe ich noch die überflüssigen beiden unteren Papierschichten ab und fertig ist mein eigenes Tomatensaatgut auf praktischem Saatpapier. Im Frühjahr dann einfach ein Stück des Küchenpapiers abreisen, auf feuchte Erde legen, mit wenig Erde bedecken und fertig ist die Tomatenaussaat. Klappt bei mir und Mama hervorragend und es ist so schön einfach eigene Tomatensamen zu machen.

Wer gerne von meiner Saatgut Vielfalt etwas abhaben möchte, möge sich einfach melden. Jetzt wo der Umzug geschafft ist verschicke oder tausche gerne meine geliebten Tomaten. Vielleicht will ja auch jemand die kleine, sibirische im Freiland testen? Oder hat einen tollen Geheimtipp für mich was auf jeden Fall nächstes Jahr auf unserem Balkon wachsen muss? – Immer her damit!

Unterwegs auf dem schweizer Jakobsweg

Heute einmal ein Bericht ganz unabhängig vom Garten: In den vergangenen zwei Wochen war ich insgesamt 5 Tage auf dem Jakobsweg unterwegs. Nach gut 80 km quer durch die Schweiz wollten meine Füße leider nicht mehr weiter laufen und ich bin wieder nach Hause gefahren ohne es bis Einsiedeln geschafft zu haben. Dennoch hatte ich ein paar wundervolle Tage unterwegs und habe die Ruhe und die Zeit die Gedanken schweifen zu lassen sehr genossen. Ob der Jakobsweg wirklich eine besondere „Kraft“ hat sie einmal dahin gestellt, mir hat es jedenfalls gut getan und unterwegs kam mir die Idee und ein Paar Bilder mit denen ich hier davon berichten möchte …

Zunächst einmal meine Route:  Ich bin von Konstanz über Märstetten, Tobel, Fischingen das Hörnli und Rapperswil bis an den Fuße des Etzel bei Pfäffikon SZ gegangen. Eine schöne Route und hier ein paar Eindrücke dazu.

Es war schön und auch spannend durch die Schweiz zu wandern. Besonders im Thurgau habe ich dabei auch viele Eindrücke von Schweizer Landwirtschaft zu bekommen. Daher möchte ich hier ein paar Bilder von Tomaten, Erdbeer- und Himbeerplantagen und Salatfeldern teilen die mir unterwegs begegnet sind. So war ich froh dass die meisten Tomaten die mir unterwegs begegnet sind dieses Jahr auch meist blattlos waren – die Tatsache das unsere Tomaten von Blattfäule befallen waren lässt sich so leicht auf das Wetter schieben und nicht auf unfähige Gärtner 😉

Besonders beeindruckt haben mich unterwegs mehrere Obstplantagen. Gut man hätte sich denken können, dass Supermarkt Obst nicht auf Feldern wächst so wie in unserem Garten. Trotzdem fand ich die Plantagen in denen ich Erdbeeren und Himbeeren wachsen sah sonderbar:

Blattlose Tomaten

Das feuchte Wetter diese Jahr hat unseren Tomaten doch sehr zugesetzt. Anfang Juli zeigte sich deutlich der Beginn von vermutlich starker Blattfäule an den Tomaten. Nach und nach wurde das ganze immer schlimmer und alle Tomaten im Garten waren befallen und hatten kaum noch grüne Blätter.  Anfang August hatte ich sie eigentlich schon aufgegeben.

Dann waren wir zwei Wochen im Urlaub und diese Zeit ohne Wasser scheint den Pflanzen recht gut getan zu haben!? Es war zwar schrecklich viel Unkraut drum herum, doch entgegen meinem Erwarte noch grüne Blätter an den Pflanzen. Also habe ich endlich doch noch alle kranken Blatteile entfernt und gründlich „Ordnung“ gemacht in den Tomatenhäuser. Einige Pflanzen sind zwar nun ganz ohne Blätter aber immerhin können wir sogar im Garten noch Tomaten ernten, damit hatte ich schon nicht mehr gerechnet. Hier einmal der Verlauf der letzten Monate in Bildern:

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Auf dem Balkon sieht es deutlich besser aus. Keine Blattfäule, lediglich ein paar Setzlinge die durcheinenader gingen und eine andere Sorte sind als geplant und inzwischen auch verwelkte Pflanzen, aber die Ernte ist gut. Erst gestern gab es wieder Tomate Mozzarella mit eigenen Tomaten frisch vom Balkon. Auf dem Balkone also trotzdem ein gutes Tomatenjahr, aber im Garten weit hinter dem Vorjahr.

Wie lief bei euch dieses Jahr die Tomatensaison, auch so schwierig wie bei uns? Was für Sorten baut ihr an? Mit Tomatenhaus oder was tut ihr um eure Tomaten vor Regen zu schützen?

Reiche Ernte

Mitten im großen Ernten eine kurze Zwischenbilanz und ein paar Eindrücke zur diesjährigen Ernte: Absolutes Highlight dieses Jahr war unsere Karottenernte. So viele konnten wir gar nicht selbst essen. Außerdem haben wir richtig viel Petersilie. Gut gingen außerdem die Kartoffeln. Die Sorte Anabelle war zwar schnell von Krautfäule befallen und hat deshalb nur recht kleine Knollen, aber geschmacklich hat sie uns überzeugt. Rosara wuchs ein bisschen besser, hat deutlich größere Knollen, geschmacklich ist sie aber nichts Besonderes und nur die Schale selbst ist rosa und nicht die Knolle, daher nicht mein Favorit. Gefallen habe mir dagegen meine spontan gekauften Feuerbohnen – die ergaben lecker grüne Bohne und später eine tolle Chili-Suppe. Auch Zucchetti und Kohlrabi gingen ganz gut.

Der Rheinfall waren dagegen Mangold aber vor allem Blumenkohl und Brokkoli. Der erste wurde von Schnecken angefressen und wir konnten fas nichts ernten, die anderen beiden wanderten direkt auf den Kompost. Auch die Tomaten sind echt schwierig dieses Jahr – einfach zu feucht.

Umzugsvorbereitungen

Die ganze letzte Woche war ich mehr oder weniger damit beschäftigt den kommenden Umzug vorzubereiten. Da ich ab Oktober eine tolle Arbeitsstelle gefunden habe, steht bei uns Ende September ein Umzug an. Auch wenn ich mich freue das Studium hinter mir zu haben, endlich zu Arbeiten und zurück nach Deutschland zu gehen, so gibt es auch etliche traurige Momente im Hinblick auf den Umzug.

Gestern war es so im Garten. Wir haben einen Teil der Beete schon mal geräumt, damit wir im September irgendwie zeitlich hinkommen mit Garten und Wohnung abgeben. Der hintere Teil des Gartens ist nun fast leer. So wanderten gestern die Sonnenblumen, fast alle Erdbeeren und die Zucchetti in die Komposttonne. Einen ganzen Kombi voll konnten wir beladen – da hat sich das Carsharing Auto immerhin gelohnt.

Alles in allem aber eine sehr traurige Sache. Es war heiß, anstrengend und echt auch deprimierend – vor allem im Erdbeerbeet war es echt hart die geliebten Pflanzen einfach so zu entsorgen. Aber es bleibt uns nichts anderes übrig, vielleicht kann ja der Rhabarber für den nächsten Pächter bleiben.

Und wenn man dann eh schon in nicht so guter Stimmung ist fällt natürlich auch das ganze Unkraut, das während unserem Urlaub so fleißig gewachsen ist, die Schneckenlöcher im Mangold, umgefallene Pflanzen, blattlose Tomatenpflanzen, geplatzte Früchte, vertrocknete Gurken, schrecklich leere und durchwühlte Beete,… auf. Heute also einmal die andere Seite unseres Gartens:

Vielleicht könnt ihr ja mehr gutes auf den Bildern erkennen als ich 😉 – Gestern habe ich mich zeitweise jedenfalls gefragt ob sich diese ganze Mühe überhaupt lohnt – vielleicht ist es also nicht so schlecht dass wir nächstes Jahr erst mal keinen Garten, sondern „nur“ eine Terrasse haben.

Aber zum Glück gibt’s ja auch gute Seiten im Garten, an vielen Stellen eine prima Ernte und wundervolle Blumen um Beet und auf dem Esstisch. Ein kleines Zwischenfazit zum Thema ernte folgt bald!

Die schönen Seiten des Gartens
Die schönen Seiten des Gartens

Tomatenhäuser aufgebaut, Setzlinge augepflanzt!

Letzten Sonntag war es endlich so weit. Wir haben dem Wetter getraut, zu Recht beschlossen, dass keine sehr kalten Nächte mehr drohen und daher alle Setzlinge in den Garten gebracht. Diese Mal sind wir nicht voll bepackt mit dem Fahrrad gefahren, sondern hatten uns für eine Stunde einen Mietwagen geholt. Das hat sich auch echt gelohnt, ging viel schneller und hat uns etliche Kilometer Radweg gespart, denn auf einmal hätten wir die „lieben Kleinen“ nicht alle in den Garten bekommen.

Letzten Sonntag hieß es also bei sonnigem Wetter Tomatenhäuser wieder aufbauen, Tomaten, Physalis, Zucchini, Kohlrabi und viele weitere Setzlingen einpflanzen, und die letzten Beete zum Beispiel mit Bohne, Gurken und Erbsen einzusäen. Inzwischen haben die beiden Häuser den ersten Regen und Wind überstanden und alle Tomatensetzlinge sehen gut aus – zum Glück kein solcher Misserfolg wie im letzten Jahr.

Nur die Schnecken scheinen uns etwas mehr Mühe zu machen. Nachdem ich im ganzen letzten Gartenjahr eine einzige Schnecke gesichtet hatte, haben wir in diesem Jahr beim Unkraut jäten schon einige gefunden. Leider sind auch schon erste Fraßspuren an den Auberginen-, Physalis- und Kohlrabisetzlingen zu entdecken. Die Kartoffeln sehen dafür prächtig aus und noch sind keine Kartoffelkäfer in zu entdecken.

Frühjahrsputz im Erdbeerbeet

Den Erdbeeren haben wir vor nun schon zwei Wochen unsere volle Aufmerksamkeit geschenkt. Obwohl etwas Regen angesagt war haben wir uns aufgemacht in den Garten und wurden mit einigen Stunden Sonnenschein belohnt. Die Erdbeeren haben sich natürlich auch gefreut. Eimerweise Unkraut und Klee haben wir aus den Beeten geholt, abgestorbene Blätter und Pflanzenteile entfernt und eine neue Schicht aus Rindenmulch auf anderthalb der drei Beete verteilt. Dann war der Sack leer und wir wollen auch nicht zwischen allen Beeten die Rindenstücke haben. Dort wo noch Zwiebeln und Knoblauch gesetzt ist gibt es keinen. Dort versuche ich momentan mit den schön großen Rhabarberblättern zu mulchen. Die Zwiebeln und der Knoblauch den wir im Herbst gesetzt haben, kommen bisher sehr gut und haben schon ziemlich großes Laub. Die im März gesetzten Schalotten machen sich ebenfalls gut, sind aber noch bedeutend kleine. Es sieht also nach mindestens zwei Ernterunden Zwiebelgemüse aus. Die Erdbeeren haben schon viele Blüten und sogar die ersten Fruchtansätze. Ich glaube da kam der ergiebige Regen der letzten Tage gerade recht.

Es ist Herbst geworden.

Mal wieder sind etliche Tage und Wochen vergangen, ohne dass ich euch aus unserem Garten berichtet habe. Es war leider etwas zu viel los und der Blogg musste hinten anstehen. Nicht vorenthalten möchte ich euch aber die letzten Bilder, die wir gemacht haben, als wir vor dem Urlaub den Garten Anfang Oktober winterfest gemacht haben.

Die Bohnen sind inzwischen fast vertrocknet, die letzten Tomaten wollen zu Soße verkocht werde und die Rosenkohlpflanzen setzen endlich die ersten Fruchtansätze an. Ich bin gespannt, wie gut die im September und Oktober gesetzten Zwiebel und Knoblauchstecklinge kommen werden. Auch im Oktober konnten wir uns noch immer freuen über rote Erdbeeren, herrliche bunten Mangold, endlich reifen Brokkoli und Blumenkohl und Kürbisse freuen. Hier ein kleiner Eindruck in Bildern:

Neben viele Leckereien hatte sich leider auch mal wieder das Unkraut breit gemacht. Ein paar Wochen vorher hatten wir schon das Erdbeerbeet gejätet. Im Oktober standen dann die Beete an auf denen zuvor Tomaten und Kürbisse gewachsen waren. Joachim hatte am Wochenende zuvor schon die Tomatenhäuser abgebaut und gemeinsam haben wir dann die Beete gejätet und umgegraben. Zum Schluss haben wir dann Gründüngung eingesät die hoffentlich schneller kommt als das Unkraut.

Gejätet, umgegraben und gesät
Gejätet, umgegraben und gesät

Gejätet, umgegraben und gesät
Gejätet, umgegraben und gesät

Auch auf dem Balkon war es Zeit die Tomaten auszureisen. Ich freue mich schon auf die Blütenpracht von Krokussen und Narzissen die ich gesetzt habe und die hoffentlich im Frühjahr in den Kästen kommen werden. Der „schlafende Prinz“ ist im Hintergrund gerade noch zu erkennen, in den nächsten Monaten wird der Blick vom Balkon auf „unseren Hausberg“ er wohl meistens im Nebel versinken.

Herbst auf dem Balkon
Herbst auf dem Balkon